Jeden Monat stellen wir an dieser Stelle einen belletristischen Roman vor und geben dazu Eindrücke aus unserer Softwareanalyse LiSA.
Beachtung hat dieses Buch bereits schon häufig gefunden: "Herkunft" wurde u.a. ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse und des Deutschen Buchpreises. Und auch nach einem Jahr befindet sich "Herkunft" von Saša Stanišić auf Platz drei der Spiegel-Bestseller-Liste.
Grund genug, "Herkunft" mit in die LiSA-Analyse aufzunehmen.
"Herkunft" stellt für eine Software-Analyse natürlich eine besondere Herausforderung dar. Jeder, der dieses Buch gelesen hat, wird wissen, dass solche Art von Literatur nicht häufig ist. Alle anderen können dies hier nachholen.
Ich habe Saša vor kurzem in Hamburg wiedergetroffen und ihm einen kleinen Einblick in unsere Software-Ergebnisse gegeben. Diese Analysen erscheinen bereits eine Minute nach Upload des Textes in LiSA. Einen ersten Eindruck über die Thematik und Besonderheiten, die sich durch die LiSA-Analyse zeigen, möchte ich an dieser Stelle gerne vorstellen.
Familie und Erinnerung als Hauptthemen von "Herkunft"
In "Herkunft" lassen sich die 50 häufigsten Wörter, die in dem Buch genutzt werden, in vier größere Kategorien zusammenfassen:
- Familie (Großmutter, Großvater, Eltern, Vater, Mutter)
- Fragen & Erinnern (kennen, Geschichte, Foto, fragen, erzählen)
- Spracherwerb (sprechen, schreiben, lesen, Worte)
- Heimat & Natur (Deutschland, Haus, Wasser, Wald)
Die Stimmung des Buches: Heiter bis wechselhaft
"Herkunft" zeichnet sich durch seine besondere Erzählstruktur aus, die gespickt ist durch Zeitsprünge, wechselnde Erzählperspektiven und Erzählungen in Abschnitten, von denen der eine nachdenklich und der nächste wieder heiter und amüsant sein kann. Dies wird auch im Stimmungsverlauf deutlich, der harmonischer ist, als die meisten zeitgenössischen Belletristikromane und welcher die Erzähl-Sequenzen bereits verdeutlicht.
Im Mittelpunkt der Erzählung: Erst Großmutter, dann Ich
Die besondere Erzählweise wird auch mit Blick auf die Perspektive deutlich. Schwerpunkt ist die Geschichte der Großmutter, wodurch der Ich-Erzähler weniger präsent ist. Im letzten Drittel tritt der Ich-Erzähler beinahe ganz zurück, wie durch die Aufschlüsselung im zeitlichen Verlauf deutlich wird.
Gesprochen wird kaum
In dem Werk werden detailgetreue Beschreibungen und Eindrücke dargestellt. Diese kommen mit einem eher geringen Anteil an direkter Rede aus. Bemerkenswert ist, dass sich dies im letzten Drittel des Buches ändert - ungefähr zeitgleich mit dem Zurücktreten des Ich-Erzählers.
Weitere Informationen zum Buch "Herkunft" und dem Autor erhalten Sie hier.
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